Am 15. Februar 2024 tauschten sich mehr als 60 Akteure aus Wirtschaft und Politik, darunter Unterabteilungsleiterin Digitale Infrastruktur Susanne Ding aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr, über die Gewinnung von Fachkräften für den Ausbau von Glasfasernetzen aus.
Abwechslungsreiches Programm und spannender Austausch
Das Hauptaugenmerk der Veranstaltung lag auf dem Zusammenwirken von Staat und Wirtschaft, um dem Fachkräftemangel im Glasfaserausbau entgegenzuwirken. Dabei ging es um die Gewinnung von Fachkräften aus Drittstaaten und Fragen der Aus- und Weiterbildung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Unternehmen berichteten über ihre Aktivitäten und Erfahrungen.
Eröffnet wurde die Fachtagung durch Dr. Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer, welcher mit einem Blick auf die Fachkräftesituation in dieser und weiteren Branchen thematisch in die Veranstaltung einleitete. Dabei verdeutlichte er die Bedeutung des Glasfaserausbaus für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Daran anknüpfend betonte in ihrer Keynote Susanne Ding die bisherigen Erfolge in Bezug auf die Gigabitstrategie sowie auch die Herausforderungen für den Glasfaserausbau durch den Fachkräftemangel.
Fachkräftesituation in den Unternehmen
Dr. Katrin Sobania, Referatsleiterin in der DIHK, stellte eine kürzlich von der FKGA erhobene Umfrage vor, in der am Ausbau beteiligte Unternehmen zu ihrem Fachkräftebedarf befragt wurden.
80 Prozent der befragten Unternehmen haben Probleme, ihre Stellen kurz- bis mittelfristig zu besetzen. 91 Prozent versuchen, Fachkräfte über klassische Anzeigen zu akquirieren, allerdings sieht weniger als die Hälfte diese Maßnahme als erfolgsversprechend an. Damit wird der Bedarf an alternativen Herangehensweisen deutlich, Fachkräfte für die Branche zu begeistern.
Ein weiterer Schwerpunkt der Umfrage ist die Gewinnung von Arbeits- und Fachkräften aus dem Ausland.
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Gemeinsam gegen den Fachkräftemangel
Im Zuge von drei Best-Practice-Beispielen aus der Wirtschaft, vorgestellt von Marco Sick, CEO Vattenfall Eurofiber, Johannes Bisping, CEO Bisping & Bisping, sowie Hendrik Westendorff, Geschäftsführer Thüringer Netkom, wurden Einblicke direkt aus der Praxis vermittelt. Die Unternehmensvertreter berichteten von ihren Lösungsansätzen, z. B. durch die aktive Werbung in Schulen, auf Jobmessen und durch konsequente Vergabe von Praktikumsplätzen.
An der anschließenden Paneldisukssion rund um Lösungsansätze gegen den Fachkräftemangel nahmen hochrangige Akteure aus Wirtschaft und Politik teil. Unter den Teilnehmenden waren Susanne Ding, Leiterin der Unterabteilung Digitale Infrastruktur des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, Dr. Markus Reichel, MdB, CDU, Dirk Binding, DIHK Bereichsleiter Digitalisierung, Dr. Karim Sahyoun, Executive Director, Moxie Minds und Marco Sick, CEO von Vattenfall Eurofiber. Die Panelisten brachten spannende Aspekte in die Diskussion ein, um gemeinsam Lösungsansätze für den Fachkräftemangel im Glasfaserausbau zu erarbeiten.
Impulse aus der Praxis für eine effektive Fachkräftegewinnung kamen unter anderem von Dr. Karim Sahyoun. Er sieht vor allem die Schaffung einer offenen Willkommenskultur als zentralen Aspekt für eine nachhaltige Gewinnung von ausländischen Fachkräften.
Außerdem wurde unter den Teilnehmenden die Bedeutung von gezielten Weiterbildungsangeboten und -maßnahmen unterstrichen, um das erforderliche Fachwissen im Inland zu stärken. Ein weiterer Punkt der Diskussion fokussierte auf die Rekrutierungsdynamik des Glasfasermarktes. Dieser teile seine aktuellen Fachkräfte u.a. mit der Energiebranche. Hier müsse es insgesamt gelingen, mehr Menschen aus dem In- und Ausland in technische Berufsbilder zu führen, um die Gesamtheit des zur Verfügung stehenden Personals für den Glasfaserausbau zu erhöhen.
